Jessie Cox

4 Jessie Cox c Adrien H Tillmann
Jessie Cox
BiografieJessie Cox ist Assistenzprofessor für Musik an der Harvard University und hat an der Columbia University promoviert. Er ist als Komponist, Schlagzeuger und Wissenschaftler tätig und beschäftigt sich in seiner Arbeit mit Themen an der Schnittstelle von Black Studies, Musik-/Klangstudien und kritischer Theorie. Cox, der aus der Schweiz stammt und Wurzeln in Trinidad und Tobago hat, interessiert sich für «Race», Migration, nationale Zugehörigkeit und unsere Beziehung zum Planeten und zum Kosmos. Seine erste Monografie, «Sounds of Black Switzerland: Blackness, Music, and Unthought Voices» (Duke UP, 2025), befasst sich mit der Frage, wie das Nachdenken über Schwarzsein und experimentelle musikalische Praktiken die Eröffnung neuer Diskurse ermöglichen kann, etwa die Thematisierung des Schwarzen Schweizer Lebens.
Cox macht Musik über das Universum und unsere Zukunft darin. Dabei entwickelt er eine musikalische Science-Fiction, die sich aus Einflüssen von Avantgarde-Klassik, experimentellem Jazz und Klangkunst speist, und stellt die Frage, wohin wir als nächstes gehen. Cox' Musik geht vorwärts. Wenn er sie beschreibt, vergleicht er sie mit Zeitreisen und Weltraumforschung und vergleicht die Rolle des Komponisten mit der eines Raumschiffs, das unentdeckte Galaxien durchquert. Er lässt sich von einer Vielzahl von Künstler:innen beeinflussen, die ihre Musik dazu genutzt haben, sich die Zukunft vorzustellen. Seine zentrale Inspiration ist der Afrofuturismus, der ihn zu Fragen über Existenz und die Art führt, wie wir Räume bewohnbar machen. Mit ihrem beunruhigenden Grundton und unerwarteten strukturellen Veränderungen dringt seine Musik ins Unbekannte vor. Vom New Yorker (Alex Ross) wurde sie als Beispiel für «dynamischen Pointillismus» bezeichnet, eine nebulöse und sich ständig erweiternde Klangwelt, die «gehauchte Instrumentalgeräusche, klagende Glissandi und kulminierende Stürme rasender Formbildungen» umfasst.
Als Komponist und Schlagzeuger hat Cox mit Ensembles wie dem Sun Ra Arkestra, LA Phil, Klangforum Wien, Ensemble Modern und dem International Contemporary Ensemble sowie bei Festivals wie Lucerne Festival, MaerzMusik und Opera Omaha zusammengearbeitet. Für seine kompositorische Arbeit wurde er mit einem Kompositionsauftrag der Fromm Foundation und dem ASCAP Fred Ho Award ausgezeichnet. Seine Kompositionsaufträge wurden von der Ernst von Siemens Musikstiftung, Pro Helvetia, New Music USA und anderen gefördert.
In seinen wissenschaftlichen Arbeiten stellt er mit dem Mittel der Musik neue Fragen über unsere Welt. Er hat das Buch «Composing While Black» veröffentlicht und mitübersetzt, das 2023 als zweisprachige Ausgabe in Deutsch und Englisch im Wolke Verlag erschien. Weitere Texte erschienen in liquid blackness, Critical Studies in Improvisation, Positionen Texte zur Aktuellen Musik, Sound American, the American Music Review und anderen.
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Photo Credit Adrien H. Tillmann
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